Red Devils Wernigerode - SG Adelsberg/Chemnitz 10:2 (0:2, 5:0, 5:0)

Für mich gehörte diese Partie zu den interessantesten und wegweisensten Matches der aktuellen Saison. Die Gastgeber enttäschten mit einer katastrophalen Heimbilanz und einem zuletzt schwachen Spiel gegen den direkten Konkurrenten Berlin, so dass ein Sieg gegen die Sachsen unbedingte Pflicht war. Die Gäste konnten hingegen aufgrund vieler Verletzungen lediglich bei diesem Abendspiel (Anpfiff: 20:30 Uhr) nur mit acht Feldspielern anreisen.
Das Spiel begann sehr verhalten. Gegen aus einer sicheren Defensive agierende Gäste wirkten die Gastgeber absolut lust- und ideenlos. So fiel das 0:1 in der achten Minute, als ein Chemnitzer Stürmer in Ruhe durch die gegnerische Abwehr schreiten konnte, absolut verdient. Auch das 0:2 in der 17. Minute war absolut verdient, da die Teufel keinerlei Druck entwickeln konnten.
Den Beginn des zweiten Abschnitts verschlief die SG Adelsberg total. Bereits nach 109 Sekunden erzielten die Nordharzer das zweite Tor des Drittels und glichen die Partie aus. Doch Chemnitz fing sich wieder - und auch wenn die Red Devils nicht ganz so schwach wie in den ersten 20 Minuten agierten, wurde das Publikum merklich nervöser. In Folge setzten sich einfach dann die besseren Einzelspieler durch, während die Kräfte der Chemnitzer immer weiter schwanden. Insbesondere Jari Karonen und Keni Rautio fanden so durch Einzelaktionen immer wieder Lücken in der Abwehr. Zwischen der 36. und 38. Minute fielen drei Tore für das Heimteam.
Das Spiel war zu Beginn des Schlußabschnitts mehrere Minuten unterbrochen, nachdem die nicht überzeugenden Schiedsrichter eine Zweiminutenstrafe für unkorrekte Ausrüstung (ein Spieler der Devils hatte keine Stutzen an) aussprachen, dies aber ausgiebig diskutieren mussten. Spielentscheidend war dies genauso wenig wie eine Reihe nicht gesehener Fouls, die gerade gegen Ende der Partie durchaus überharten bis brutalen Charakter hatten - dass keine weiteren langwierigen Verletzungen zu beklagen war, war ganz offenbar nur eine Sache des Glückes. Unihockey wurde auch noch gespielt, füf weitere Tore besiegelten das Chemnitzer 2:10-Schicksal. Diese überzeugten im letzten Drittel lediglich durch ein paar schön angebrachte Konter.
Unter dem Strich reichte den Wernigerödern eine Leistung, die in den Playoffs sicher absolut nicht ausreichend ist. In den entscheidenden Situationen versagten bei den Gästen Geist und Kondition, so dass sie das Spiel nicht eng gestalten konnten. Natürlich ging der Sieg unter dem Strich absolut in Ordnung.