CUF Leganes - UHC Weißenfels 1:2 SD (0:1, 0:0, 1:0, 0:1)

23.8.2009, 14 Uhr - Zeit für den Showdown zwischen dem CUF Leganes und dem UHC Weißenfels. Schon drei Tage zuvor hatte der deutsche Meister eine schwere Partie gegen die Spanier geführt - und auch das für das Finale, was gleichzeitig das Ticket - und die Rechnung - zur Qualifikation zum EuroFloorball Cup ermöglicht, war sicherlich keineswegs Zuckerschlecken für eines der beiden Teams zu erwarten. Weißenfels musste dabei auf einen der besten Spieler des Turniers, Mikko Reuna, verzichten, für ihn rutschte Thomas Händler in die erste Angriffsreihe.
Von Anfang an verlief die Partie sehr ausgeglichen. Weißenfels hatte zwar ein Übergewicht an Ballbesitz, da aber beide Abwehrreihen sicher standen, kam es nur zu sehr wenigen Torchancen. Nach der alten Sportlerweisheit konnte ein Tor der Partie nur gut tun - und für ein solches sorgte Valentin Erben nach gut zehn Minuten, als er eine wunderschöne Kombination mit Robert Brückner zum 1:0 abschloss. Danach duellierten sich die Teams wieder mit dem gewohnten Erfolg - eine Weißenfelser Überzahlsituation blieb dabei genauso torlos wie eine 4 gege 4-Situation, nachdem Robert Brückner und Sergio Garces aneinandergeraten waren. So blieb es bei einem taktisch dominierten Spiel bei der knappen Weißenfelser Führung bis zur Pause.
Auch im zweiten Abschnitt agierten beide Teams erst extrem diszipliniert, spielten fast fehlerfrei, fanden aber selten die Schussgelegenheit auf Ivan Martinez bzw. Tobias Köstler in den Torgehäusen. Weiterhin hatte Weißenfels in einem temporeichen Spiel mehr Ballbesitz, Torchancen waren aber Mangelware. Erst gegen Ende des Drittels schien die Konzentration bei beiden Teams zu sinken, so dass die Kontrahenten jeweils zu guten Chancen kamen - diese wurden aber nicht verwertet, so dass auch nach vierzig Minuten der Vorteil beim deutschen Meister lag.
Aus der Pause kamen die Spanier mit deutlich mehr Elan - und hatten auch etwas Glück, dass die sonst guten tschechischen Schiedsrichter hier etwas glücklich für die Spanier entschieden - Zeitstrafen gegen Robert Blanke (44.) und Thomas Finaske (46.) blieben so auch folgenlos. Der Druck auf das Weißenfelser Tor stieg aber nun immens an, das Spiel lebte stark von der Spannung, war Weißenfels phasenweise nicht einmal mehr spielerische Mittel fand, sich von dem Druck zu befreien, und deswegen auf Befreiungsschläge zurückgreifen musste. Die Abwehr stand aber gut und so tickte die Uhr aus Sicht der Spanier erbarmungslos herunter. In der 54. Minute musste Robert Brückner nach einem Foul an der Bande zum zweiten Mal auf die Strafbank - und dieses mal ließ sich Leganes die Chance nicht nehmen: als Arvid Dahlström in der 55. Minute vom linken Flügel abzog und der Lochball knapp unterhalb der Latte im Tornetz zappelte, kannte der Jubel, auch bei der im Zuschauerraum sitzenden Frauenmannschaft der Spanier, keine Grenzen mehr. Vom Verlauf der vorangegangenen Spielminuten her musste man nun damit rechnen, dass Weißenfels auch weiterhin dem Druck nicht schadfrei standhalten können würde, doch wie so oft in diesem Turnier versagten bei einem Team die Nerven - in diesem Fall verstand es Leganes überhaupt nicht, den Druck auch nur ansatzweise aufrecht zu erhalten. Plötzlich spielte der UHC Weißenfels wieder auf, Torchancen gab es aber keine Nennenswerten mehr - so musste die Partie in die Verlängerung gehen.
Die Geschichte der Verlängerung ist schnell erzählt, dauerte sie doch nur 22 Sekunden und mündete in einem unbändigen Jubel des deutschen Meisters: ein Schuss von Bernieck wurde geblockt, bei einem erneuten Angriffsversuch bediente der Blondschopf seinen Mannschaftskameraden Händler, der am linken Flügel direkt Maß nahm und den Ball im Tor versenkte. Unter dem Strich holte sich am Ende damit die Mannschaft das Ticket nach Frederikshavn, die am wenigsten Fehler über die fünf Spieltage machte und die auch in Drucksituationen nicht ihr Spiel verlor.



  CUF Leganes   UHC Sparkasse Weißenfels
31 Ivan Martinez Ortega (TW) 30 Tobias Köstler (TW)
4 Teemo Alatalo 4 Johannes Tauchlitz
7 Peter Skiden 5 Steve Franke
11 Miguel Prieto Gomez 7 Robert Brückner
15 Victor Sanchez Cubillo 8 Philipp Wolff
16 Arvid Dahlström 9 Martin Brückner
19 Sergio Garces Sanchez 11 Lauri Sääksvuori
22 J. Ant. Manzanedo Fernandez 12 Aki Koskinen
25 Magnus Olson 14 Robert Blanke (C)
28 Ricardo Sanchez Murillo 16 Hannes Naumann
35 Javier Robledo Zarco 18 Thomas Händler
39 Teppo Haakana 19 Mikko Reuna
67 Pedro Torrijos Leon 23 Valentin Erben
80 Aitor Bermejo Lopez 26 Tim Böttcher
89 Ruben Serrano Buitrago 27 Martin Blanke
    33 Sebastian Bernieck
    82 Thomas Finaske
    46 Eric Vogel (TW)