Piranha Chur - Red Ants Rychenberg 4:3 (3:0, 0:1, 1:2)

Nachdem schon das Spiel der U21 vor einer durchaus ansehnlichen Kulisse stattfand, war zum "Main Event" des 3. Aprils die Sporthalle Gewerbeschule in Chur endgültig gerammelt voll: offizielle 950 Zuschauer brachten die Halle an ihre Kapazitätsgrenzen, ein Gros der Anwesenden wollte natürlich einen ersten Sieg "ihrer" Piranhas in der Finalserie gegen die Red Ants Rychenberg sehen.
Während die Partie der Juniorinnen vorsichtig begann und die Teams erst einmal darauf bedacht waren, keine Fehler zu machen, war bei den Damen von gegenseitigem Abtasten nichts zu sehen - insbesondere die Gastgeberinnen erwischten einen guten Start, spielten schnell und ließen die Gäste aus Winterthur oft sogar etwas überlastet wirken - so war der Treffer durch Mirca Anderegg nach knapp vier Minuten, als sich die Nationalspielerin zentral durch die gegnerische Abwehr tankte, auch absolut verdient und dem bisherigen Verlauf entsprechend. Auch in der Folge taten sich die Gäste im ersten Drittel sehr schwer, so dass es nur eine Frage der Zeit war, bis Piranha die Führung erhöhen konnte: Letztlich war es ein Schussversuch von Anderegg, den die Gäste-Abwehr zwar abblocken konnte, Corin Rüttimann stand aber dadurch in goldrichtiger Position im Slot und erhöhte auf 2:0. Vier Minuten später trug sich das Gespann Rüttimann - Anderegg erneut in die Torschützenliste ein und ließ das traditionelle "Heidi"-Lied, welches bei Torerfolgen von Piranha gespielt wird, zum dritten Mal ertönen. Dabei fiel der dritte Treffer nach einem Pass von Anderegg in die Gefahrenzone, den die junge Rüttimann sicher verwandelte. Letztlich blieb es bei dieser Führung bis zur Pause, was durchaus leistungsgerecht zu diesem Zeitpunkt war - die Red Ants hatten bis dato noch kein bißchen zu ihrem Spiel gefunden und mussten schon fast dankbar sein, mit einem Dreitore-Rückstand noch Möglichkeiten für die weitere Partie offenstehen zu haben.
Die Gäste kamen deutlich besser auf den Gegner eingestellt aus der Drittelpause - was jedoch in den ersten Minuten nichts daran änderte, dass Sara Vitetti nur wenige Schüsse auf ihr Tor bekam - die Gäste blieben einfach zu ideenlos und kamen dementsprechend zu selten zum Abschluss. Ausgerechnet die ab dem zweiten Drittel eingewechselte Kaisa Malmberg, die eine eher sehr durchwachsene Saison gespielt hatte, leitete über die rechte Seite einen Angriff auf Andrea Hofstetter ein, diese traf aus kurzer Distanz zum 3:1. Die Partie hatte nun sehr viel Schwung, Tore blieben aber aus - auch während einer zweifelhaften Strafzeit gegen Michaela Kathriner. Je weiter das Drittel fortschritt, desto hektischer wurde die Partie allerdings - was unter anderem auch daran lag, dass die Linie der beiden Liechtensteiner Schiedsrichter zu lasch wurde und es mehrere strittige Szenen rund um Stockschläge gab.
Die zweite Drittelpause brachte so etwas Abkühlung für die Gemüter, die Partie blieb schnell und spannend. Der Unterschied an diesem Tag bestand aber aus zwei Faktoren: die Gastgeberinnen verwerteten ihre Chancen - und sie hatten eine Mirca Anderegg, die an diesem Abend in Bestform auflief. Die zu Saisonbeginn nach Chur gewechselte Anderegg stocherte einen Konter an Tschümperlin vorbei und sorgte somit in der 46. Minute für eine Vorentscheidung - daran änderte auch nichts, dass Katja Timmel 25 Sekunden später mit einem Distanzschuss auf 4:2 verkürzen konnte. In der Schlussphase mussten die Winterthurerinnen dann auch noch auf Julia Suter verzichten, die sich in der 50. Minute in der gegnerischen Hälfte verletzte. Nachdem Anderegg und Seraina Ulber beste Chancen hatten, die endgültige Entscheidung herbeizuführen, wurde es doch noch einmal spannend: in der 58. Minute legte Malmberg auf Silvana Nötzli auf, diese traf zum Anschlusstreffer - es waren noch zwei Minuten und vierzig Sekunden zu spielen. Allerdings gab es in der Schlussphase, die Winterthurs Trainer Kern teilweise mit sechs Feldspielern gestalten konnte, nur noch zu einer guten Gelegenheit für Andrea Hofstetter - letztlich wirkte auch in dieser Phase Chur souverän und fuhr nach einem starken ersten Drittel den verdienten ersten Sieg in der Serie ein - die beiden weiteren Drittel gaben aber durchaus Anlass für Hoffnung bei den Außenseitern aus dem Ameisenland.


  Piranha Chur   Red Ants Rychenberg
33 Sara Vitetti (TW) 79 Irene Tschümperlin (TW)
21 Simona Streiff 24 Andrea Auer
7 Sabrina Arpagaus (C) 17 Silvana Nötzli
92 Corin Rüttimann 13 Andrea Hofstetter
33 Sara Vitetti 20 Alexandra Frick
14 Mirca Anderegg 19 Julia Suter
10 Ramona Gabathuler 4 Claudia Kunz
11 Geraldine Rossier 7 Andrea Eberle (C)
13 Sonja Putzi 11 Sandra Dirksen
15 Karin Hartmann 12 Margit Scheidegger
16 Isabelle Fausch 15 Karin Meienhofer
17 Brigitta Wegmann 16 Kaisa Malmberg
18 Michelle Russi 22 Angela Arpagaus
19 Karoliina Kujala 26 Michaela Kathriner
22 Seraina Ulber 33 Katja Timmel
23 Ramona Kindschi 87 Fabienne Hofer (TW)
24 Flurina Marti    
28 Elina Kujala    
31 Laura Bürgi    
41 Daniela Kessler (TW)