SV Wiler-Ersigen - UHC Alligator Malans 5:6 (0:2, 4:2, 1:2)

Von der Könizer Lebermatt zurück nach Wankdorf: gerade pünktlich erreichte ich wieder die Swiss Mobiliar Games, um endlich auch mal wieder ein SML-Spiel der Herren auf dem Programm zu haben: mit der Partie Wiler-Ersigen - Alligator Malans hatte der Spielplan gleich einen Leckerbissen parat, den neben mir auch 1372 Zuschauer nicht verpassen wollten.
Viele Berichte beginnen mit Formulierungen wie "gegenseitiges Abtasten" - in Wankdorf ging es an diesem Samstagabend gleich richtig zur Sache, nach gerade einmal 56 Sekunden nutzte Jami Manninen einen Ballverlust in der Ersiger Defensiver und markierte das 1:0 für die Tigers. Als Henrik Quist dann für zwei Minuten ausgeschlossen war - er selber monierte eine Schwalbe seines Gegenspielers, der wohl ob des Schubsers zu theatralisch den Hallenboden aufsuchte - erhöhte Petri Hakonen nach etwa fünf Minuten auf 2:0 für die Bündner. Zwar versuchten die grün-schwarzen nun immer mehr, das Heft in die Hand zu nehmen - Tore fielen allerdings keine mehr.
Im schweizer Unihockey gibt es Regeln, die sich immer wieder auftreten - so zum Beispiel "Wird Dein Spiel nicht glücklich sein, dann hau'n die Hofis einen rein" - in diesem Fall waren es sogar gleich zwei Treffer der brüderlichen Connection, die das Spiel wieder ausgeglichen gestalteten: in der 25. Minute bediente Matthias Hofbauer Christoph Hofbauer, der völlig freistehend abschloss, gute zwei Minuten später schloss die gleiche Kombination einen Konter zum Ausgleich ab. Nach einer ähnlichen Szene wie bei Quist im ersten Drittel musste dann aber Christoph Hofbauer in der 35. Minute auf die Strafbank - Hakonen ließ sich gerade einmal 16 Sekunden im Powerplay Zeit, den Ball ins gegnerische Tornetz zu semmeln. Die Schlussphase des zweiten Drittels blieb aber turbulent: nur 28 Sekunden später sorgte M.Hofbauer für den erneuten Ausgleich, doch nur kurze Zeit nach diesem Treffer scheiterte Manninen nach einem Ballverlust von Quist nur am Pfosten. Es war die letzte Szene der schwedischen Lochball-Legende - kurz danach ging er in einem Zweikampf bitter in die Bande und musste sich das Knie haltend und laut schreiend verletzt ausscheiden. Es ging Schlag auf Schlag, zwei Treffer fielen noch bis zur Pause: Michael Flury traf in der 38. Minute fast von der Mittellinie, Armin Brunner konnte 29 Sekunden vor der Pause den 4:4-Ausgleich erzielen, so dass auch für das letzte Drittel Hochspannung garantiert war.
In diesem Spiel wurde man bitter bestraft, wenn man eine zu lange Romanze mit dem Pausen-Hot Dog pflegte: nach nur 39 Sekunden im Schlussdrittel zauberte Gianluca Lutz das Spielgerät über die Linie, Malans ging wieder in Führung und konnte auch eine Unterzahl nach einer Capatt-Strafzeit in der 47. Minute überstehen. Als in der 54. Minute Manninen einen Abstauber zum 6:4 für Malans verwertete, schienen die Gäste bereits auf der Siegerstraße zu sein, aber Joel Krählenbühl packte sich das Spielgerät praktisch vom Bullypunkt aus und stellte nach sagenhaften fünf Sekunden den alten Eintore-Abstand wieder her. Mehr Tore wollten aber nicht fallen - auch in den letzten zwei Minuten, in denen Wiler mit sechs Feldspielern agierte, wollte der Ball weder ins leere Tor noch in das von Martin Hinz, so dass Malans eine knappe, umkämpfte und spannende Live-Partie im schweizer Fernsehen gewann und dabei viel Werbung für den besten Sport der Welt machte.


  SV Wiler-Ersigen   Alligator Malans
32 Pascal Haab (TW) 29 Martin Hitz (TW)
28 Samuel Zimmermann (TW) 89 Christian Hartmann (TW)
2 Thomas Bieber 6 Claudio Laely
7 Michael Flury 7 Martin Joss
8 Kaspar Schmocker 9 Alain Wyder
10 Dave Wittwer 10 Adrian Capatt
11 Kevin Steffen 11 Christian Gartmann
12 Simon Bichsel 14 Michael Pffner
13 Fabio Mutti 16 Remo Eberhard
14 Henrik Quist 17 Peter Riederer
15 Christoph Hofbauer 18 Armin Brunner
16 Lukas Meister 19 Jami Manninen
18 Adrian Zimmermann 21 Patrick Vetsch
19 Matthias Hofbauer (C) 22 Andrin Buchli
21 Joel Krähenbühl 24 Martin Ostransky
23 Philipp Fankhauser 27 Peter Lüthi
24 Oliver Hirschi 39 Adrian Zurflüh
36 Jonas Schneeberger 50 Petri Hakonen
81 Michael Zürcher 81 Esa Jussila (C)
91 Michael Garnier 91 Gianluca Lutz